Zahnärztliche Akademie

Zahnheilkunde - neue Techniken und neue Perspektiven

1976

Dr. Edgar Lauser erinnert sich an Kurse zur Gnathologie

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.

Dr. Edgar Lauser hat im Jahr 1974 an der Uni Freiburg das zahnmedizinische Staatsexamen abgelegt. Schon seit dieser Zeit ist er mit der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe als Fortbildungsteilnehmer verbunden. Er verfolgte das Fortbildungsgeschehen sehr aufmerksam und dokumentierte Kursinhalte akribisch. Zu seinen ersten Kursen gehört als Schwerpunkt die Gnathologie. Besonders die Kurse mit Dr. Charles E. Stuart, Dr. Arne Lauritzen und Dr. Felix Weber haben ihn für seine Praxistätigkeit geprägt. Man merkt ihm auch die Freude an etwas zum Jubiläum der Zahnärztlichen Akademie beitragen zu können. Doch lesen Sie selbst.

Die Quellen:

Aufzeichnungen von Dr. Edgar Lauser zum Kurs von Dr. Charles E. Stuart am 22.-25. März 1976

„Zum Begriff Gnathologie: Sie stellt eine Ganzheitsbetrachtung des stomatognathen Systems dar. Es werden dabei die verschiedenen Funktionen des Mundes berücksichtigt, wie kauen, schlucken und sprechen.“

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Kommentar von Prof. Dr. Jens Christoph Türp, Universitäres Zentrum für Zahnmedizin Basel, zum zeitgeschichtlichen Dokument: „Die Wissenschaft der Okklusion – Theorie und Praxis“. Skript zu Kurs Nr. 745 von Dr. Charles E. Stuart, Ventura/Kalifornien, USA, durchgeführt vom 22. bis 25. März 1976

„Von dieser knisternden, technik- und fortschrittsbeseelten Atmosphäre lassen sich auch Teile der deutschen Zahnärzteschaft anstecken. Enttäuscht von – in ihrer Wahrnehmung – Defiziten innerhalb der universitären Ausbildung, hatten sie ihre Antennen frühzeitig Richtung Nordamerika ausgerichtet.“

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1982-2020

Die Arztbesprechung - das Herzstück der Zahnärztlichen Akademie

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.

Einmal in der Woche treffen sich, im Anschluss an die Patientenbehandlung, alle Zahnärzte der Poliklinik zur Arztbesprechung. Seit 1982 findet diese Teambesprechung regelmäßig statt. Treffpunkt ist die Bibliothek. Auf der Agenda stand von Anfang an die Planung aktueller Behandlungsfälle, bei denen um die beste Lösung gerungen werden musste oder Probleme bzw. Fragen aufgetaucht waren. In kollegialer Diskussion, werden diese Fälle gemeinsam bearbeitet. Ein entscheidendes Werkzeug, um diese häufig anspruchsvollen Fälle lösen zu können, ist das Therapieplanungsblatt der Akademie. Alle Befunde sind hier festgehalten. Jeder Mitarbeiter hat es verinnerlicht, jeder langjährige Kursteilnehmer kennt es. Die Arbeitsweise der Arztbesprechung gleicht der eines ärztlichen Qualitätszirkels. Andere wichtige Themen sind aktuelle Anlässe und betreffen die Vor- und Nachbesprechung der Fortbildungsveranstaltungen. Ein Protokoll sichert die Ergebnisse dieser internen Besprechung.

Die Quellen:

Der Therapieplanungsbogen der Zahnärztlichen Akademie Karlsruhe

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1982-2007

Von der Teleskopprothese zur Karlsruher Konstruktion

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.

Teleskopprothesen sind in der Zahnmedizin eng mit dem Namen Professor Dr. Michael Heners und der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe verknüpft. Teleskopprothesen sind eine Form des Zahnersatzes, der fest auf den Zähnen verankert ist und gleichzeitig herausnehmbar ist. Das Besondere an den Karlsruher Teleskopprothesen ist, dass die Größe des Zahnersatzes auf das Wesentliche reduziert wurde. So wurden beispielsweise die Prothesensättel deutlich verkleinert. Der Ersatz ist somit sehr grazil gestaltet. Die Konstruktion folgt der Überlegung „je kleiner desto besser“. Der Patient soll nicht spüren, dass er eine Prothese im Mund trägt.

Die Quellen:

Beitrag aus den Zahnärztlichen Mitteillungen 1990 von Prof. Heners - Zahnerhaltende Prothetik durch gewebeintegrierende Konstruktionsweise

„War die herausnehmbare Prothese ursprünglich lediglich ein den technischen Möglichkeiten entsprechender Ersatz von Zähnen, so entsteht unter physiologischer Berücksichtigung der Mundhöhle eine Rückwirkung zwischen Zahnersatz und Gewebe: der Zahnersatz integriert die reduzierten oralen Gewebe zu einer neuen Funktionseinheit, die ohne ihn nicht bestehen würde. Umgekehrt integrieren die vorhandenen oralen Gewebe aber auch den Zahnersatz.“

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Beitrag zum Gedenken an Prof. Heners in der Zeitschrift das dental labor 2007 von ZTM Steiner - Die Karlsruher Konstruktion

„Der entscheidende Entwicklungsschritt vollzog sich 1983, als Professor Heners, Direktor der Karlsruher Akademie, ein Design entwarf, das auf alle funktionell überflüssigen Teile des Zahnersatzes verzichtete. Der Zahnersatz füllte somit nur den Raum aus, in dem orale Gewebe zu Verlust gegangen waren. Auch auf den transversalen Verbinder im Oberkiefer wurde konsequent verzichtet. Die Idee von Prof. Heners, zu dessen Gedenken dieser Beitrag erscheint, stellt eine Lösung dar, die mit tradierten technisch-mechanischen Vorstellungen des Lehrstuhls brach.“

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2007-2020

Aufbau der Abteilung Parodontologie und Prophylaxe

von Dr. Anke Bräuning, M.A., M.Sc.

Zahnerhalt wird in der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe schon immer groß geschrieben. In der Parodontologie dreht sich alles um das Parodontium, also um das den Zahn umgebende Knochen- und Stützwebe. Das Parodont ist für die feste Verankerung der Zähne verantwortlich. Dr. Anke Bräuning, M.A., M.Sc., erzählt von der Schärfung ihrer eigenen fachlichen Expertise in diesem wichtigen Fachgebiet und dem Aufbau der Abteilung Parodontologie und Prophylaxe.

Die Quellen:

Titelblatt und Zusammenfassung der zweiten Masterarbeit von Dr. Anke Bräuning, M.A., M.Sc.

Die Zahnärzte haben die Aufgabe, das Fortschreiten einer chronischen Parodontitis zu verhindern. Dies ist eine wichtige Grundvoraussetzung, um Zahnverlust zu vermeiden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Entscheidungsfindung von Zahnärzten bei der Durchführung der Unterstützenden Parodontalen Therapie (UPT) mittels eines Online Fragebogens im Internet zu evaluieren.

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Posterpreis für Dr. Anke Bräuning, M.A., M.Sc., der British Society of Periodontology, 2016

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2013-2020

Von der Karlsruher Konstruktion zum All-on-4-Verfahren

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.

Die Versorgung des zahnlosen Kiefers bzw. die zahnärztliche Therapie bei drohender Zahnlosigkeit gehört sicherlich für Patienten zu den wichtigsten zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen. Die Rehabilitation des zahnlosen Kiefers ist dabei auch für Zahnärzte und Zahntechniker nach wie vor eine große Herausforderung. Hier bieten sich eine ganze Reihe von Versorgungsoptionen an, die unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Entscheidet man sich für eine Abstützung und Fixierung des Zahnersatzes mit Hilfe von Implantaten, ist eine Möglichkeit das sogenannte Versorgungskonzept All-on-4. Dies bedeutet, dass in einem zahnlosen Kiefer vier Implantate eingebracht werden und auf diesen Implantaten innerhalb nur eines Tages ein festsitzender Zahnersatz verankert wird.

Die Quellen:

Beitrag aus dem Zahnärzteblatt Baden-Württemberg 2015, Ausgabe 6, S. 17-21 von Dr. Michael Korsch, Dr. Mathias Farack und Dr. Andreas Bartols – Umsetzung des All-on-4-Konzepts

„Im dokumentierten Fall wurde eine definitive Sofortversorgung eingegliedert, die auf vier Implantaten abgestützt war. Die Augmentation des Kiefers wurde vermieden. Durch dieses Vorgehen wurde Behandlungszeit eingespart. Es wurde mit verhältnismäßigen Mitteln innerhalb kurzer Zeit eine für den Patienten optimale Funktion wiederhergestellt.“

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2013-2020

Aufbau der Kinderzahnheilkunde in der Zahnärztlichen Poliklinik

von Dr. Dr. Simone Ulbricht, M.A.

In der Zahnärztlichen Poliklinik gab es bis zum Jahr 2013 noch keine einheitlich strukturierte Vorgehensweise bei der Behandlung von (Klein-)Kindern. Die Therapie beschränkte sich neben der Individualprophylaxe auf Füllungen oder Extraktionen. Erst durch das Trainingsprogramm „Kinderzahnheilkunde“ von Frau Dr. Tania Roloff aus Hamburg, welches erstmals im Jahr 2013 stattfand, konnten die Grundlagen für eine zeitgemäße Kinderzahnheilkunde geschaffen werden. Mittlerweile bietet die Zahnärztliche Poliklinik für ihre kleinen Patienten altersentsprechende Vorgehensweisen und Therapieoptionen an, die von der Desensibilisierungsbehandlung über Vitalamputation und ästhetische Zirkoniakronen bis hin zum Zahnersatz im Milchgebiss reichen. So konnte nicht nur der eigene Patientenstamm, sondern auch die Überweisungsoption komplexer Behandlungsfälle für die umliegenden Kollegen an die Akademie ausgebaut werden. Die neu erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen werden zudem in Kursen bzw. dem hauseigenen Curriculum für Kinderzahnheilkunde weitergegeben.

Die Quellen:

Entscheidungsfindung vom Befund zur adäquaten Therapie im Milchgebiss: Ulbricht, Simone (2019): Karies im Milchgebiss: Füllung, Krone, Extraktion? Die Entscheidungsregeln. Zahnärztliche Mitteilungen 18, S. 40-50

Zentraler Anspruch der Kinderzahnheilkunde ist: Jeder Milchzahn sollte (wenn überhaupt) nur einmal behandelt werden. Daher sind frühzeitige sowie regelmäßige zahnärztliche Kontrollen unerlässlich. Neben einer soliden klinischen Untersuchung (Karies, Zahnfarbe, Schwellung, Rötung, Fistel, Zahnbeweglichkeit in Abhängigkeit von Zahnwechsel, Zustand der Nachbarzähne) spielt die röntgenologische Diagnostik (Umfang der Karies, interradikuläre Aufhellungen, Resorptionen, Lage des Zahnkeims) für die vorausschauende Planung und für die erfolgreiche Therapie eine wichtige Rolle.

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Fallberichte aus der Kinderzahnheilkunde: Ulbricht, Simone (2014): Umfassende Sanierung eines Milchgebisses in Vollnarkose. Zahnärzteblatt Baden-Württemberg 10, S. 28-31

„Die Karies im Milchzahngebiss stellt nach wie vor ein großes Problem in der zahnärztlichen Versorgung dar. Oftmals werden die kariösen Läsionen bei Kleinkindern zu spät erkannt und auch die Notwendigkeit einer Behandlung nicht immer zwingend gesehen. Wenn jedoch erst einmal Schmerzen auftreten, kann die Kinderbehandlung für die Zahnarztpraxis eine große Herausforderung darstellen, da diese Kinder meistens nicht unter normalen Umständen im Praxisalltag therapiert werden können.“

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2018-2020

Der Weg zur digitalen Zahnheilkunde - ein Beispiel wie wir uns weiterentwickeln

von Dr. Christopher Prechtl

Meist findet Zahnheilkunde aktuell, trotz aller technischen Möglichkeiten, noch relativ analog statt. Als Gründe hierfür wird häufig ein organisatorischer oder finanzieller Aufwand genannt, welcher dem Beschreiten digitaler Arbeitsabläufe im Weg steht. Andererseits bietet der digitale workflow auch viele Anreize und Erleichterungen – zumindest auf dem Papier. Wie ist das aber in der Praxis?
Der folgende Artikel beschäftigt sich mit der Digitalisierung an der Akademie und den damit verbundenen Erfahrungen.

Die Quellen:

Der Flyer zum 11. Heidelberger ZfZ-Symposium am 23. Juni 2018 (Quelle: ZfZ Heidelberg)

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