Zahnärztliche Akademie

Von der Ausbildung zur Fortbildung - neue Anforderungen und Ziele

1952-1960

Der Neuanfang - von der Ausbildung zur Fortbildung

von Prof. Dr. Winfried Walther

Ein interessantes Filmdokument, gedreht zu Beginn der Fünfzigerjahre, dokumentiert den Ausbildungsbetrieb im Dentistischen Institut Karlsruhe. Die Zeit des Übergangs hatte begonnen. Im Zahnheilkundegesetz war festgelegt, dass die hier praktizierte Form der Ausbildung mit dem Jahr 1960 einzustellen war. Dr. Rüdiger Engel, Sohn des Institutsgründers, beschreibt, wie er diese Zeit des Wandels erlebt hat.

Die Quellen:

Video Der Neuanfang (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

„Ich habe mitbekommen, dass - auch bei meinem Vater - eine gewisse Unsicherheit darin bestand, dass viele gegen dieses Wagnis waren, ein Fortbildungsinstitut zu gründen. Sowas gab‘s ja noch nicht“

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1954-1960

Der Neubeginn – Ein Fortbildungsinstitut entsteht

von Prof. Dr. Winfried Walther

Die Jahre zwischen dem Erscheinen des Zahnheilkundegesetzes und der absehbaren Schließung des Lehrinstituts wurden von Direktor Engel intensiv genutzt, um seinen Plan zu verwirklichen, aus der vorhandenen Einrichtung eine Fortbildungsstätte zu machen. Sein Plan ging auf – das Institut erhielt eine neue Aufgabe und bestand fort. Die Wende vom Lehr- zum Fortbildungsinstitut leitete eine neue Epoche ein - und zwar nicht nur für das Haus in der Sophienstraße sondern auch für die Zahnheilkunde ganz allgemein. Es entstand eine Institution die ausschließlich der zahnärztlichen Fortbildung gewidmet war. Das hatte es bisher noch nicht gegeben.

Die Quellen:

Die Vorbereitung - Dokumente aus den Jahren 1954-1960

„Meine bisherigen Besprechungen mit dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Zahnärzte mündeten in dem beiderseitigen Wunsch, aus dem Karlsruher Lehrinstitut eine großzügige Fortbildungsstätte für die deutschen Zahnärzte zu schaffen.“

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Stunde der Entscheidung - die Delegiertenversammlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg am 20. Juni 1959

„Das Lehrinstitut des BDZ in Karlsruhe wird nach Beendigung seiner Tätigkeit als Ausbildungsstätte im März 1960 als Fortbildungsinstitut weitergeführt.“

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„Lehrinstitut wird Fortbildungsinstitut“ - Bericht der Badischen Neuesten Nachrichten vom 22. März 1960

„An Stelle der bisher Studierenden [...] wird sich ab 1. April eine kleine Hörerschaft [...] einfinden, praktizierende Zahnärzte aus der ganzen Bundesrepublik, denen es darum zu tun ist, sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Zahnheilkunde anzueignen.“

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1960

Vollendeter Einheitsstand – der Dualismus Zahnarzt/Dentist wird überwunden

von Prof. Dr. Winfried Walther

Dr. Erich Müller – 1. Vorsitzender des Bundes der Deutschen Zahnärzte (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe

Das Jahr 1960 hat in der Geschichte der zahnärztlichen Profession tiefe Spuren hinterlassen. Der Berufsstand der Dentisten ging in der Zahnärzteschaft auf. Der Dualismus der Berufsstände wurde überwunden. In unserer ersten Quelle spricht Dr. Erich Müller darüber, wie dieses Ziel erreicht wurde. Als Präsident des Bundes der Deutschen Zahnärzte war er mit diesem Vorgang im Detail vertraut. Die Festansprache wurde im September 1960 in München gehalten, als das letzte noch existierende Dentistische Institut geschlossen wurde. In Karlsruhe waren zu diesem Zeitpunkt schon die Weichen gestellt. Das ehemalige Lehrinstitut hatte schon im April seine Tätigkeit als Fortbildungsinstitut aufgenommen. Davon ist in unserer zweiten Quelle die Rede.

Die Quellen:

„Vollendeter Einheitsstand“ - Festansprache zur Schließung des letzten Dentistischen Lehrinstituts in München am 27. September 1960. Zahnärztliche Mitteilungen, Nr. 20, 1960, S. 894

„Die Optimisten und Gläubigen haben Recht behalten. In viel kürzerer Zeit, als dies erwartet werden konnte, hat die innere Verschmelzung der beiden früheren Berufsstände zu einem einheitlichen Stand in einer einheitlichen Organisation dazu geführt, daß heute die sogenannte Kampfzeit und der Bruderkrieg nur noch in der Erinnerung eine schwache Rolle spielen.“

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„Die Lehrinstitute des BDZ schließen ihre Pforten“ - Bericht über die Schließung der Institute in Karlsruhe und Frankfurt Zahnärztliche Mitteilungen, Nr. 9, 1960, S. 373

„Die Lehrinstitute des BDZ haben sich die größten Verdienste um den Gesamtstand erworben. Als Dentistische Lehrinstitute haben sie weitgehend mitgeholfen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß [...] die Beseitigung des Dualismus erreicht wurde.“

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1966

Eine Zwischenbilanz: Sechs Jahre Zahnärztliches Fortbildungsinstitut Karlsruhe

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.

Institutsdirektor Dr. Walther Engel skizziert in den Zahnärztlichen Mitteilungen vom 01. Oktober 1966 die Ausgangslage im Jahr 1960. Den Bedarf für eine Weiterverwendung des Lehrinstitutes sah er als Visionär voraus. Er berichtet vom Übergang des Lehrinstitut Karlsruhe des Bundesverbandes der Deutschen Zahnärzte zum Zahnärztlichen Fortbildungsinstitut Karlsruhe der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg. Er zieht nach sechs Jahren eine erste Bilanz.

Die Quellen:

Zeitschriftenbeitrag „Sechs Jahre Zahnärztliches Fortbildungsinstitut Karlsruhe“ von Dr. Walther Engel in den Zahnärztlichen Mitteilungen S. 904-906 vom 01. Oktober 1966

„Im Berichtszeitraum vom 01. April 1960 bis zum Ende des Winterhalbjahres 1965/66 wurden 274 Kurse durchgeführt, was pro Jahr rund 45 Kurse bedeutet. Bei Berücksichtigung der 52 Wochen eines Jahres und der Tatsache, dass während der Wochenenden von Feiertagen und in Ferienmonaten keine Kurse durchgeführt werden, ergibt sich, dass in jeder Woche außerhalb der genannten kursfreien Zeiträume ein bis zwei Kurse durchgeführt wurden. An diesen 274 Kursen nahmen insgesamt 7043 Zahnärzte teil, davon 41,3 Prozent aus Gebieten außerhalb von Baden-Württemberg. Außer Kollegen aus der Bundesrepublik besuchten die Kurse Zahnärzte aus Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Italien und Österreich.“

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