Zahnärztliche Akademie

Die Konferenzen

1986-2020

Die Quellen:

Die Kongressorganisation - im Gespräch mit Herrn Klaus Link

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.
Lagebesprechung in der Bibliothek des Institutes (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Der erste Kontakt

Akademie: Wie ist denn die Zusammenarbeit mit der Akademie entstanden?

Herr Link: Das ist eine schöne Geschichte. Es war 1991 bzw. eigentlich schon 1986, damals war ich seitens des Kongresszentrums Karlsruhe der Ansprechpartner für Professor Heners und die Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe. Es ging darum die Konferenzen zu organisieren. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich nach der Konferenz 1991 während der Zeit, als gerade die Abrechnung gemacht wurde, zu Professor Heners in die Akademie einbestellt wurde. Mein Gedanke war: „Ohje, gibt es da vielleicht irgendwelche Probleme? Dann nehme ich lieber gleich mal die ganzen Ordner mit, um ihm Rede und Antwort zu stehen“. Als ich allerdings in sein Büro kam, sagte er: „Was willst Du mit den ganzen Ordnern? Du fängst hier an zu arbeiten!“ (lacht)

Akademie: Das ist ein echter Heners.

Herr Link: Ja richtig, zuerst habe ich noch gefragt, was ich genau machen soll, dann habe ich im Juli 1991 in der Akademie angefangen. Ich war für das Kurssekretariat und die ganzen Veranstaltungen verantwortlich, hauptsächlich aber für die Karlsruher Konferenz und den Karlsruher Vortrag.

Akademie: Also Du wurdest klassisch abgeworben.

Herr Link: Das stimmt, er hat damals auch gleich vorhergesehen, wir würden das zwei Jahre so machen und dann wieder getrennte Wege gehen. Nach zwei Jahren habe ich mich tatsächlich umorientiert aber die Akademie als Kunden „mitgenommen“.

Die Einladung mit dem Programm zum Karlsruher Vortrag 1992 (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Ein Anruf bei den Nonnen

Akademie: Okay, was musstet Du bei den Konferenzen eigentlich genau machen?

Herr Link: Man musste die ganzen Vorgespräche führen, den Auf- und Abbau organisieren, die Abläufe planen und alle Verträge bis hin zu den Referentenvereinbarungen vorbereiten.

Ich erinnere mich noch gut daran, als 1992 Seine Eminenz Dr. Dr. h.c. Agostino Kardinal Casaroli kam. Das war ein organisatorisches Highlight. Es musste nicht nur die Anreise organisiert werden, sondern u.a. auch eine Eucharistiefeier im Kloster Lichtental in Baden-Baden. Dazu hieß es von Professor Heners: „Herr Link, Du rufst jetzt bei den Nonnen im Kloster an und klärst das.“ Das war schon unglaublich, da ich dort ja quasi den Stellvertreter des Papstes angekündigt habe. Das war schon eine große Ehre für mich und alle Beteiligten.

Akademie: Das war 1992.

Herr Link: Ja, genau.

Die Firma von Herrn Link organisiert auch das Catering - Frau Fessler gehört ebenso schon zur Akademie (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Einer der längsten, gelebten Kontakte

Herr Link: In dieser Zeit war ich der Berater in organisatorischen Dingen. Später wurde gemeinsam mit Professor Walther ein allgemeiner Beratervertrag abgeschlossen. Professor Walther sagt immer zu mir, ich sei auf der geschäftlichen Ebene der längste, gelebte Kontakt – der schon lange zu einem freundschaftlichen geworden ist.

Akademie: Hast Du eigentlich auch mit den Kursprogrammen zu tun?

Herr Link: Inhaltlich nicht. Wir machen die Anzeigenakquise. Ansonsten halten wir den Kontakt zu den Ausstellern. Anl. der Kurse in der Akademie kümmern wir uns auch um das leibliche Wohl der Kursteilnehmer. Wir sorgen dafür, dass es in den Pausen etwas Gutes zu essen gibt. Unsere Kollegin Petra Fessler ist dort die gute Seele des Caterings geworden.

Akademie: Du hast dann alle Konferenzen betreut?

Herr Link: 1986 begann ich bei der KKA - heute Messe Karlsruhe - zu arbeiten und begleitete von da an alle Konferenzen der Akademie.

Alles muss möglichst perfekt sein (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Unheimlich viel gelernt

Akademie: Okay, das ist eine lange Zeit. Haben Dir die zwei Jahre an der Akademie etwas gebracht?

Herr Link: Natürlich, ich habe dort mein Rüstzeug erhalten. Auch mein Selbstbewusstsein wurde gestärkt, ich wurde ständig mit neuen Leuten konfrontiert, bei denen ich mich vorher nicht von alleine getraut hätte, sie überhaupt anzusprechen. In dieser Zeit habe ich auch Professor Walther näher kennengelernt. Er war immer der ruhige Pol, den man mal etwas fragen konnte, wenn andere etwas lauter wurden oder man sich nicht getraut hatte nachzufragen. (lacht)

Akademie: Und mit den anderen Mitarbeitern, ist Dir da noch etwas in Erinnerung?

Herr Link: Klar, beispielsweise Frau Seitz. Wenn es um die Kurse ging musste man sich immer absprechen, was die benötigten Materialien der Referenten und die Einteilung der Mitarbeiterinnen anging. Das war Klasse, da gibt es lustige Erinnerungen. Die Zusammenarbeit mit Dr. Jochen Klemke bei den ersten Prophylaxekursen war sehr intensiv und zielführend.

Akademie: Zu diesem Thema haben wir auch einen schönen Beitrag. INTERVIEW PROPHYLAXEKURSE DR. KLEMKE

Herr Link: Die Akademie wird jetzt 100 Jahre alt! Anlässlich dieses Jubiläums hatten Professor Walther und ich die Idee, die Bundesversammlung (BV) der Bundeszahnärztekammer nach Karlsruhe einzuladen. Wir haben uns beworben und es letztendlich tatsächlich geschafft. Es waren intensive Meetings u.a. in Berlin und Stuttgart nötig.

Und was ich natürlich auch sagen möchte: Durch die Akademie habe ich viele Kontakte zu anderen Vertretern zahnmedizinischen Institutionen bekommen, beispielsweise zu Herrn Schlechtweg, der damals der Geschäftsführer der Akademie, später dann Hauptgeschäftsführer der Bundeszahnärztekammer war. Seit 2003 betreuen wir die Bundeszahnärztekammer. Wiederum darüber wurden wir bekannt mit der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, mit denen wir seit Jahren die Sylter Zahnärztewoche veranstalten. Durch die Akademie ist also ein guter Teil meines Kundenstammes entstanden.

Akademie: Okay, interessant. Wie ging es weiter?

Rüstzeug für mein weiteres Berufsleben

Herr Link: Durch die Bundeszahnärztekammer wurde dann wiederum die Bundes-CDU auf uns aufmerksam. Für die CDU organisieren wir regelmäßig die Eröffnungsveranstaltung (Presseabend) des Bundesparteitages.

Akademie: Das ist immer in Berlin?

Herr Link: Nein, das ist immer in einer anderen Stadt, dieses Jahr beispielsweise in Stuttgart, letztes Jahr in Leipzig. Oftmals wird der Veranstaltungsort in dem Bundesland ausgesucht, in dem auch Landtagswahlen stattfinden. Dass ich durch die Akademie das Rüstzeug für mein weiteres Berufsleben bekommen habe, dazu stehe ich. Das kann man gerne auch so zitieren.

Akademie: Das habe ich schon notiert.

Herr Link: Als sich dann der Professor Walther in Homburg habilitiert hatte, wurde anschließend schön gefeiert. Auch bei der Organisation dieses Festes konnte ich helfen, das war eine große Ehre für mich.

Akademie: Die Karlsruher Konferenz ist für uns ja immer das Highlight. Erinnerst Du Dich an eine Konferenz bzw. Vortrag besonders?

Herr Link: Ja, eigentlich immer die protokollarischen Vorbereitungen, beispielsweise mit der Stadt, wenn die hohen Gäste kommen, das war schon immer spannend. Sehr beeindruckt hat mich auch der Vortrag 1994 von Frau Dr. Dr. h.c. Jehan Sadat mit dem Thema „Meine Erfahrungen mit Frauen im Nahen Osten“.

Auch sehr spannend war der Neubau der Akademie, z.B. das Richtfest oder die erste Weihnachtsfeier im Rohbau.

Immer wenn es bei der Akademie außerhalb des Tagesgeschäftes etwas zu tun gibt, dann sind wir dabei und helfen. Dann kann ich mich noch an die Cerec-Kurse erinnern. Für Cerec hatten wir das Format „Akademie on Tour“ gegründet, mit dem wir in den neuen Bundesländern unterwegs waren. Bis nach Leipzig und Warnemünde haben wir Cerec-Geräte und Materialien transportiert, dort haben Dr. Reiss und Dr. Hoffmann Kurse in Hotels gehalten.

Ein vertrauter Kontakt

Akademie: Gibt es etwas was Du besonders schätzt an der Akademie?

Herr Link: Ja, die Leute die dort arbeiten und das vertraute Verhältnis. Ich freue mich auch über den Neubau der Akademie. Schier endlose Verhandlungen, Berechnungen und Gespräche - ein besonderer Verdienst von Professor Walther. Mit enormem Engagement und unendlicher Geduld hat er diesen Plan zum Abschluss geführt.

Akademie: Vielen Dank für Deine Ausführungen!

 

Weitere Informationen:

Please select a page template in page properties.