Zahnärztliche Akademie

Zeitzeugen

1984-1989

Die Quellen:

Das Abschlusszeugnis von Frau Ingrid Remmy-Degen vom 26. Juni 1989

„Ihre Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Handeln und ihre Zuverlässigkeit veranlaßte die Leitung der Akademie, sie im April 1985 mit der Aufgabe der Leitenden Helferin zu betrauen. In dieser Aufgabe war sie verantwortlich für die Führung der Mitarbeiterinnen und den reibungslosen organisatorischen Ablauf der Patientenbetreuung.”

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Ein Beitrag zur Praxishygiene von Frau Ingrid Remmy-Degen im Quintessenz-Journal

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Ein Besuch bei der früheren Mitarbeiterin Ingrid Remmy-Degen

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.
Frau Remmy-Degen war nach kurzer Einarbeitung mit der Aufgabe der Ersthelferin betraut (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Bestens aufgestellt

Frau Ingrid Remmy-Degen ist zahnmedizinische Fachangestellte und ehemalige Mitarbeiterin der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe. Sie hat sich für das Interview außerordentlich gut vorbereitet. Sie hat alte Unterlagen und viele Dokumente aus der Zeit an der Karlsruher Fortbildungsakademie herausgesucht. Auch die ganzen Kursprogramme hat sie aufgehoben. Diese sind alle feinsäuberlich abgeheftet. Man merkt sofort, dass sie sehr gut strukturiert ist. Man kann sie sich unmittelbar in der Position der leitenden zahnmedizinischen Fachangestellten vorstellen.
Sie berichtet im Gespräch von ihren damaligen Aufgaben, von der Arbeit in der Poliklinik und sie präsentiert einen Beitrag zur Behandlung von Risikopatienten.

Nach wenigen Monaten schon Ersthelferin

Frau Remmy-Degen: Ich bin im Saarland geboren und nach meiner Hochzeit war klar, dass wir nach Karlsruhe umziehen. Mein Mann hat in Karlsruhe studiert und gearbeitet. Und dann ging es darum eine Stelle in Karlsruhe zu finden. Ich habe mich an der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung beworben und bin auch genommen worden. Ich habe zusammen mit der Frau Seitz am 01. August 1984 angefangen.

Akademie: Ach ja, das wusste ich nicht. Und davor haben Sie die Ausbildung zur Zahnarzthelferin absolviert und haben dann im Saarland in einer Einzelpraxis gearbeitet?

Frau Remmy-Degen: Ja genau, in der ersten Zeit habe ich an der Zahnärztlichen Akademie als Springer gearbeitet, ich war in der Kieferorthopädie und in der zahnärztlichen Stuhlassistenz tätig. Die Mitarbeiterin, die mich eingelernt hatte, ist schwanger geworden. Es wurde sowie der Posten der Ersthelferin frei und da wurde ich gebeten, diese Stelle zu übernehmen.

Akademie: Wie lange waren Sie denn an der Akademie?

Frau Remmy-Degen: Ich war bis 1989 da, mein Ehemann wurde beruflich nach Regensburg versetzt. Ich war als ZMF bei Prof. Dr. Dr. Gottfried Schmalz in der Zahnklinik der Uni Regensburg.

Akademie: War das in der konservierenden Zahnheilkunde?

Frau Remmy-Degen: Ja, und nach meinem Umzug nach Regensburg habe ich an der Akademie den Provisorienkurs geleitet. Diesen Kurs habe ich bis ins Jahr 1996 gegeben.

Akademie: Was waren als Ersthelferin Ihre Tätigkeiten in der Poliklinik an der Akademie?

Frau Remmy-Degen: Eine Aufgabe war beispielsweise die Einteilung der Behandlungsteams. Jeder Zahnarzt hatte eine ausgelernte Zahnarzthelferin sowie einen Azubi. Eine weitere Aufgabe war die Überwachung der Hygiene. Die Ausbildung der Azubis gehörte auch dazu.

Akademie: War man denn auch in der Fortbildung eingespannt?

Frau Remmy-Degen: Ja, das war auch meine Aufgabe, die entsprechenden Helferinnen einzuteilen für die einzelnen Fortbildungskurse. Bei einem Chirurgie-Kurs war es klar, dass Annette Meyer dabei ist, die war damals bei Dr. Dr. Wöhrle im OP, oder ihre Kollegin. Bei einem kieferorthopädischen Kurs war es zumeist Frau Serr.

Akademie: Okay, verstehe.

Frau Remmy-Degen: In meinen Bereich sind auch Bestellungen gefallen. Da ging es darum, was braucht man für Implantate und welche Teile passen zusammen. Das war ja noch die Anfangszeit mit den Implantaten und die waren sehr teuer.

Ein gutes Miteinander mit den Zahnärzten

Akademie: Wie war es mit Professor Heners zusammenzuarbeiten?

Frau Remmy-Degen: Ja, manchmal schon anstrengend, aber wenn man gewusst hat, wie man ihn nehmen muss, dann war es ein gutes Miteinander. Dann konnte man schon auch einen Scherz mit ihm machen.

Akademie: Können Sie sich noch an ein paar Assistenzzahnärzte erinnern?

Frau Remmy-Degen: Ja, ich kann mich an Dr. Zura, Dr. Drobig, Dr. Reiss, Dr. Miersch, Herr Dr. Kaiser, Frau Walter und Frau Dr. Fitzer in der KFO, Frau Dr. Heneka erinnern und Herr Dr. Hoffmann war noch da in der Zeit. Mit Professor Walther habe ich gerne zusammengearbeitet.

Akademie: Haben Sie denn auch bei ihm assistiert?

Frau Remmy-Degen: Wenig, ich habe bei ihm nur assistiert, wenn er seinen wissenschaftlichen Tag hatte und einer seiner Patienten dazwischen da war – dann habe ich ihm assistiert. Wir haben eng miteinander gearbeitet. Er war für mich immer ein „verlässlicher Partner.” Wenn ich etwas brauchte, war er da für mich. Das kann ich nur unterstreichen.

Blick in den von Frau Remmy-Degen erstellen Zeitschriftenbeitrag (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Ein Artikel zur Behandlung von Risikopatienten

Akademie: Gab es denn noch irgendetwas Besonderes?

Frau Remmy-Degen: Ja (lacht), ich habe mit Professor Walther zusammen einen Artikel geschrieben. Der kam dann auch in der Quintessenz unter der Rubrik Praxisführung und Verwaltung. Er lautet „Die Aufgabenteilung im zahnärztlichen Team bei der Behandlung von Risikopatienten.“

Akademie: Sehr gut.

Frau Remmy-Degen: In unsere Zeit ist nämlich auch der HIV-Patient reingefallen.

Beeindruckt hat sie die Professionalität und Größe der Kongresse der Zahnärztlichen Akademie (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Teilnahme bei kleinen und grossen Fortbildungen

Frau Remmy-Degen: Hier habe ich auch noch etwas Interessantes. Ich erinnere mich an eine sehr große Veranstaltung mit vielen Referenten, 25 Jahre Akademie. Das war 1985. Ich habe hier noch das Vortragsheft.

Akademie: Das habe ich noch nicht gesehen. Toll, dass Sie das noch haben.

Frau Remmy-Degen: Hier habe ich sogar noch das Namensschild von der Veranstaltung. Das war für mich damals ein Riesenevent. Symposium 25 Jahre  Da bin ich sehr erstaunt gewesen, in welchem Unternehmen ich gelandet bin (lacht).

Akademie: Das kann ich gut verstehen.

Auf einen Kaffee mit Professor Walther

Frau Remmy-Degen: Es war für mich eine gute Zeit. Ich habe viel gelernt. Wenn man so vom Land kommt in die große Stadt, vom Zahnarzt im Dorf in ein so großes Haus, das ist schon was Besonderes. Ich habe es sehr geschätzt, dass man die Fortbildungen alle mitmachen darf. Das war vorher nicht so der Fall. Mein Chef, bei dem ich im Saarland arbeitete, war sogar noch ein Dentist, der hier am Lehrinstitut die Ausbildung gemacht hat. Vor etwa vier Jahren habe ich mir auch die neue Akademie in der Lorenzstraße angeschaut und habe mit Professor Walther einen Kaffee getrunken.

Wir bedanken uns bei Frau Remmy-Degen für die Einblicke in ihre Zeit an der Zahnärztlichen Akademie!

 

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