Zahnärztliche Akademie

Die ersten 40 Jahre – Dentist und Zahnarzt, der duale Berufsstand

1925

Die Quellen:

Aus der Eröffnungsrede des 1. Vorsitzenden des Reichsverbandes Deutscher Dentisten am 05. September 1925

„Er betonte den vor keinem Opfer zurückschreckenden, in jahrzehntelanger Standesarbeit erprobten und erwiesenen Willen der Standesorganisation der Dentisten, sein redlich Teil dazu beizutragen an der Aufklärung und Belehrung unsere Volkes über den Wert und die Notwendigkeit einer vernünftigen Zahnpflege und Zahnbehandlung.“

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Die zahnhygienische Ausstellung - Unsere Zähne

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.
Anzeige in der Badischen Presse zur Ausstellung „Unsere Zähne“ (Quelle: Badische Landesbibliothek)

Einleitung

Im Spätsommer des Jahres 1925 fand in Karlsruhe die zahnhygienische Ausstellung „Unsere Zähne“ statt. Diese Ausstellung wurde von den Dentisten des Großbezirks Baden im Reichsverband Deutscher Dentisten organisiert und in den regionalen Tageszeitungen beworben. Die Veranstaltung richtete sich primär an interessierte Laien und hatte einen außerordentlich Erfolg. Parallel dazu fand eine Fachtagung der Dentisten statt.

Ausschnitt aus dem Karlsruher Tagblatt vom 05. September 1925, vollständiger Text siehe Link Quelle (Quelle: Badische Landesbibliothek)

Pressespiegel

Auch die Tagespresse berichtet über das Ereignis. Das Karlsruher Tagblatt informiert in seiner Abendausgabe vom 05. September 1925 zur Ausstellungseröffnung und dem Beginn der Süddeutschen Verbandstagung der Dentisten.

„Es war eine stattliche Festversammlung, die sich im Vorraum der schönen, stimmungsvollen Kuppelhalle des Ausstellungsgebäudes versammelt hatte, fast sämtliche Damen und Herren des Ehrenausschusses, an ihrer Spitze der Ehrenpräsident der Ausstellung, Oberbürgermeister Dr. Julius Finter.“

Der 1. Vorsitzende des Reichsverbandes Deutscher Dentisten Herr Diebecke berichtet, dass sich der Dentistenstand zur Aufgabe gemacht habe „sein redlich Teil dazu beizutragen an der Aufklärung und Belehrung unseres Volkes über den Wert und die Notwendigkeit einer vernünftigen Zahnpflege und Zahnbehandlung.“

Der Direktor des Karlsruher Fortbildungsinstitutes Emil Kimmich dankt der badischen Regierung, dem Landtag und den Behörden und Persönlichkeiten für den Vertrauensbeweis gegenüber den Dentisten, den diese durch die Einführung des staatlichen Befähigungsnachweises erhalten haben. Während er von den Dentisten fordert, dieses Vertrauen in jeder Hinsicht zu rechtfertigen, verknüpft Kimmich dies mit der Bitte nach beruflicher und sozialer Anerkennung der Dentisten:

„Wenn aber nun die Dentisten, durch dieses Vertrauen der gesetzgebenden Körperschaften als tätige Mitarbeiter in der sozialen Fürsorge anerkannt, ihre Pflicht der Allgemeinheit gegenüber restlos und einwandfrei erfüllen, dann darf auch schließlich der Wunsch und die Bitte als gerechtfertigt erscheinen, dass die maßgebenden Stellen ihnen auch den Schutz angedeihen lassen, der allein ein ruhiges und sicheres, vor allem aber berufsfreudiges Arbeiten ermöglicht.“

Pressebericht zur zahnhygienischen Ausstellung und den Vorträgen (Datum unbekannt) (Quelle: Badische Landesbibliothek)

Die Berufsausbildung der Dentisten

Ein zweiter Zeitungsbeitrag berichtet über die öffentlichen Vorträge anlässlich der zahnhygienischen Ausstellung. Der Direktor des Lehrinstituts Dentist Emil Kimmich sprach über die Berufsausbildung der Dentisten. Er betonte, dass besonderer Wert auf die Ausbildung der Hand zu legen sei. Er skizzierte den langen Ausbildungsweg zum „staatlich geprüften Dentisten“. Über die Entwicklung des Berufsstandes der Dentisten sprach Dr. jur. Lang. In einem Fachbeitrag referierte Herr Dentist Merk zu auswechselbaren Facetten bei Brückenarbeiten als technische Innovation. Dentist Stöffel berichtete über berufliche Erfahrungen, die er bei einem Auslandsaufenthalt in Amerika gemacht hatte. Generalsekretär Gehrle sprach über das brandaktuelle Thema der Behandlung der Krankenkassenmitglieder durch die Dentisten.

Auch 100 Jahre später erscheinen die Vorträge aktuell. Heute bewegen die Zahnärzte die Novellierung und die Umsetzung der neuen zahnärztlichen Approbationsordnung. Fachliche Neuerungen im Bereich der Ästhetik werden ebenso von Patienten interessiert verfolgt. Ein Dauerthema für Zahnärzte und Patienten gleichermaßen ist letztlich die Frage nach der Übernahme der Kosten zahnärztlicher und zahntechnischer Leistungen durch die Krankenkassen.

 

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