Zahnärztliche Akademie

Kammer und Akademie - die formale Struktur

2005-2020

Die Quellen:

Interview von Andrea Mader im Zahnärzteblatt Baden-Württemberg 7/2020, S. 24-25

„Am 7. April informierten Prof. Winfried Walther und die Akademie Karlsruhe bei einem Webinar über Kurzarbeit und Optionen der steuerlichen Entlastung mit den Experten David Richter und Frank Linke.“

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Enge Verzahnung zwischen Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe und Zahnärztlicher Akademie

von Ass. jur. David Richter
David Richter beim Symposium 2006 (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Gratulation zu 100 Jahren Akademie

Es ist mir eine Ehre, einen Beitrag zur 100-jährigen Festschrift verfassen zu dürfen. Dabei grenzt es ja schon an „Hellsehen“ in Zeiten der Digitalisierung und einer Pandemie, dass Professor Walther dieses Format gewählt hat. Es zeigt, was in der Ausgabe des Zahnärzteblattes Baden-Württemberg 7/2020 zur kammereigenen Fortbildung in den Fortbildungseinrichtungen festgestellt wurde. „Herausforderung angenommen – und bestanden!“

Bei meiner Bestellung zum Geschäftsführer der Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe im Jahre 2005 gaben mir Professor Heners und Professor Walther in einem Gratulationsschreiben mit auf den Weg, dass der Erfolg meiner Tätigkeit eng damit verbunden sein wird, das Wohl und Ansehen der Zahnärzteschaft zu mehren.

Eine persönliche Einladung von Professor Heners nach Karlsruhe Anfang 2006 war der Beginn einer engen Verbindung zu „unserer“ Akademie, der Fortbildungseinrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg im Bezirk Karlsruhe mit heute hundertjähriger Tradition.

David Richter referiert beim ZMF-/ZMP-Kurs 2011 (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Fortbildung eine Selbstverständlichkeit im zahnärztlichen Team

In meiner Eigenschaft als Jurist wurde ich ab 2006 Teil des Referententeams der Aufstiegsfortbildung für die/der ZFA‘s, zur ZMF und ZMV. Ab da erhielt ich einen Einblick in das Leben und die Kultur der Akademie Karlsruhe, die entscheidend davon lebt, wie fortbildungsaktiv das ganze Team einer Zahnarztpraxis ist. Mittwoch- und Samstagnachmittage sind für die allermeisten Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter sehr häufig „Fortbildungszeit“. Offensichtlich eine Selbstverständlichkeit lange vor der gesetzlich eingeführten Pflicht zum Fortbildungsnachweis für den Vertragszahnarzt. Das ist in den wenigsten Berufsgruppen so.

Das Erarbeiten der Tageskurse für die ZFA´s war persönlich eine Bereicherung und große Hilfe dabei, das „Zahnarztrecht“ mit seinen vielen Spezialproblemen zu durchdringen und den Wissensstoff für den Nichtjuristen kompakt aufzubereiten und zu vermitteln. Gleichzeitig waren diese Kurse eine ständige Übung, das „trockene“ Recht den Zahnärztinnen und Zahnärzten und ihren Helferinnen näher zu bringen, nämlich in verständlicher Sprache, idealerweise mit Fallbeispielen und im Austausch mit sehr interessierten und erfahrenen ZFA´s. Gelungen waren die Fortbildungseinheiten, wenn kein Monolog, sondern ein Dialog mit allen Kursteilnehmerinnen stattfindet. Gemeinsam rechtliche Fragestellungen bearbeiten, dass kann dann sogar Spaß machen. Ziel der Weiterbildung der ZFA´s war für mich immer neben dem Mitwirken an der beruflichen Weiterentwicklung die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dem Zahnarzt ein funktionierendes Backoffice liefern. In einer Zeit der Risikominimierung mit ständig neuen Gesetzen und Vorschriften ist das inzwischen unerlässlich für jede Zahnarztpraxis.

Die regelmäßigen Evaluationen der Kurse bestätigten das Erreichen dieses Fortbildungsziels, daneben waren gute Hinweise und konstruktive Kritik der Teilnehmer immer sehr hilfreich zur stetigen Verbesserung der Qualität der Schulungen.  

David Richter als Referent bei der Herbstkonferenz 2012 (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Sonderaufträge

Es gab auch Sonderaufträge des Professors. Dann rief Professor Walther bei mir an und meinte sinngemäß: „Herr Richter, Sie müssen uns rechtlich absichern.“ Ein gutes Beispiel dafür war etwa mein Vortrag zu „Forensischen Aspekten außerhalb der Routinebehandlung“ oder die rechtliche Begleitung der Lachgaskursreihe der letzten Jahre. Hier galt es, stets unter Berücksichtigung der geltenden Gesetze und der Rechtsprechung abzuwägen, was dem Zahnarzt rechtlich noch erlaubt ist.  So wurde ich in einer Ausgabe des Zahnärzteblattes Baden-Württemberg im Jahre 2012 in einem Bericht zur gemeinsamen Herbstkonferenz von Akademie und Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe mit den Worten zitiert: „Jetzt kommt der Spielverderber“

Nach fast zwanzig Jahren Arbeit zum Wohle der Zahnärzteschaft darf ich heute feststellen und damit das Gratulationsschreiben der Professoren aus dem Jahre 2006 bestätigen.  Die Zahnärzte wünschen sich von einem Juristen und Verwaltungsmensch, dass er ihre Anliegen ernst nimmt und er praktisch umsetzbare Lösungen für den Praxisalltag anbietet. Dabei wird nie Rechtsbruch eingefordert, aber für die Zahnarztpraxen müssen rechtlich vertretbare Lösungen erarbeitet werden, gerne auch mal knapp unter dem Radar. Kommt dann über die Jahre ein vertrauensvoller Umgang miteinander hinzu, entsteht eine Bindung, die von großem Wert ist und die weit über ein alltägliches Angestellten­verhältnis hinausgeht.

Pionierarbeit

Zu Beginn der immer noch andauernden Corona-Pandemie war dann genau diese Bindung gefragt. Es war Professor Walther und die Akademie, die am schnellsten in der Landeszahnärztekammer reagierten, als es darum ging, die besorgten Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter zu aktuellen Fragen wie der Kurzarbeit und der Corona Soforthilfen auch in Online Veranstaltungen zu informieren. Die Technik für dieses Format war in der Akademie bereits vorhanden. Professor Walther griff kurzerhand zum Telefon und stellte seine Referententeams zusammen.

Für mich als Referent zwar ein Sprung ins kalte Wasser, da es mein erstens Onlineseminar war, aber auch die Gelegenheit, die unzähligen Anrufer in den eingerichteten Hotlines bei Kammer und KZV ein wenig zu entlasten. Mit über 200 Teilnehmern war das kostenlose Onlineseminar Quelle: Beitrag Zahnärzteblatt Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Steuerberater der Akademie ein voller Erfolg und eine sehr positive Erfahrung, die Mut machte, dieses Format bei weiteren Seminaren auch in der Bezirkszahnärztekammer auszuprobieren. Danach dankte Professor Walther in einem persönlichen Telefonat für geleistete Pionierarbeit. Das hat gefreut.

So spürt man es in der Akademie: ein echtes Team, das gemeinsam durch Dick und Dünn geht. Auf die nächsten 100 Jahre! 

Ihr David Richter im Sommer 2020

 

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