Zahnärztliche Akademie

Umbau und Neubau - Infrastruktur für eine bessere Versorgung

1978-1981

Die Quellen:

Fünfseitiges Schreiben von Professor Walther Engel an den Bürgermeister Hofheinz vom 02. Januar 1978

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Grundrisse des Karlsruher Architektenbüros Prosper Colling und Ernst Schneider zur Planung der Erweiterung und Renovierung der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, im Frühjahr 1978

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Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten kurz vor Abschluss der großen Renovierung der Zahnärztlichen Akademie in ihrer Samstagsausgabe vom 07. März 1981

„Das von der Landes-Zahnärztekammer vom Land Baden-Württemberg als Träger der Akademie erworbene Gebäude in der Sophienstraße ist kaum wiederzuerkennen. Bibliothek und mehrere Besprechungszimmer ergänzen auf insgesamt 1850 Quadratmeter Nutzfläche, die auf neun Behandlungsräume und einen neuen OP-Saal angewachsenen Möglichkeiten der Akademie.“

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Die große Sanierung - die Akademie wird erneuert und deutlich größer

von Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer, M.A.
Hörsaal 1 im Betrieb vor der Sanierung (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Raumnot – das Institut stößt immer mehr an seine Grenzen

Der Erweiterung und Modernisierung gingen langwierige Verhandlungen mit der Stadt Karlsruhe und dem Fichte-Gymnasium voraus. Das Gymnasium hatte nämlich im Gebäude des Fortbildungsinstituts noch zwei Klassenräume und einen Mehrzweckraum.
Die Ausgangslage war im Dezember 1976, dass das Zahnärztliche Fortbildungsinstitut Karlsruhe in Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe umbenannt wurde. Der junge Professor Michael Heners tritt 1977 hauptamtlich als Stv. Direktor in die Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe ein. Er ist als designierter Direktor von Kiel über Homburg/Saar nach Karlsruhe gekommen. Das Zahnärztliche Fortbildungsinstitut Karlsruhe hat in den vergangenen 17 Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Idee das Dentistische Lehrinstitut als erstes zahnärztliches Fortbildungsinstitut weiterzuführen, goldrichtig ist. Die Zahnärzteschaft nimmt die Fortbildungsangebote an. Noch im gleichen Jahr kann Professor Walther Engel den 40.000 Kursteilnehmer begrüßen.

Zähe Verhandlungen

Die Planung für die Zukunft läuft. Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg als Träger der Zahnärztlichen Akademie kauft im Jahr 1977 das Gebäude und erwirbt das Grundstück auf 75 Jahre Erbpacht. Im bisherigen Gebäudekomplex sind noch drei Räume vorhanden, die vom Fichte-Gymnasium mehr oder weniger genutzt werden. Professor Engel und Professor Heners benötigen das ganze Gebäude, um den Antrag der Fortbildungsbesucher zu bewältigen, um eine große Poliklinik einzurichten und wissenschaftlichen Verpflichtungen nachzugehen. In den Akten des Karlsruher Stadtarchivs sind eine ganze Reihe von Briefwechsel zwischen Professor Engel und der Stadt Karlsruhe dokumentiert. Professor Engel erläutert in einem fünfseitigen Schreiben vom 02. Januar 1978 an Bürgermeister Hofheinz die spezielle Situation:

„Allein im Jahre 1977 führten wir 62 Kurse an 129 Kurstagen durch, die von 3.444 Zahnärzten besucht wurden.
Diese enorme Zahl von Kursbesuchern bringt erhebliche personelle und vor allem räumliche Belastungen und Schwierigkeiten mit sich. Die jetzige Raumkapazität der Akademie ist auf derart große Zahlen nicht eingestellt. Die Anmeldungen zu den Kursen erfolgt schon jetzt teilweise ein bis zwei Jahre im voraus. Falls die Zahnärzte nach so langer Wartezeit nicht berücksichtigt und zu den Kursen eingeschrieben werden können, gibt es immer wieder Ärger und Beschwerden. Es liegt aber in der Absicht der Akademie und ich glaube auch im Interesse der Stadt, die Teilnehmerwünsche möglichst voll zu erfüllen.
Um diesem unerquicklichen Tatbestand abzuhelfen, wurde die Erweiterung der Akademie durch Hinzunahme der bis jetzt von der Fichteschule genutzten Räume ins Auge gefaßt. Die akute Raumnot der Akademie war der direkte Anlaß für die Bemühungen um den Erwerb des gesamten Gebäudes. Die restlichen bis jetzt von der Fichteschule benutzten Räume benötigt die Akademie ganz dringend, insbesondere auch deshalb, weil ab 01. März 1978 durch die Bestellung des stellvertretenden Direktors, Herrn Prof. Dr. Heners, Universität Homburg/Saar, zusätzliche Räume benötigt werden. Herr Prof. Heners hält auch weiterhin Vorlesungen an der Universität Homburg. Er wird seine Doktoranden, zum jetzigen Zeitpunkt 8, in Karlsruhe betreuen, die entsprechenden räumlichen Aufwand in der Akademie verursachen. Herr Prof. Heners hat z.B. keinen eigenen Dienstraum. Darüberhinaus sind der Akademie durch Gesetz zusätzliche Aufgaben zugefallen, weil die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen Pflichtfortbildungskurse durchführen müssen.“
(Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe H-Reg. 10199)

Umzug nach Mannheim?

Die weiteren Schriftwechsel dokumentieren wie denkbar knapp es war, dass schließlich doch noch im gewünschten Umfang die Erweiterung und Sanierung stattfinden konnte. Eine Lösung war lange Zeit nicht in Sicht. Auch ein Umzug des Fortbildungsinstituts nach Mannheim wird erwogen. Neben alternativen Räumlichkeiten für das Fichte-Gymnasium musste die Frage nach der Zufahrtsmöglichkeit geklärt werden. Schließlich hat die Stadt ein Einsehen, das Fichte-Gymnasium zieht sich komplett aus dem Gebäude zurück und bekommt anderweitig Räume zur Verfügung gestellt. Auch die Frage nach der Zufahrt konnte geklärt werden. Nach der Planungsphase und der quälenden Ungewissheit kann die Erweiterung und Renovierung beginnen.

Die Planung des ersten Stocks (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)
Aufbau der neuen Behandlungszimmer in der Poliklinik (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)
Hier entstehen die aufsteigenden Sitzreihen für den Hörsaal 1 (Quelle: Bildarchiv Akademie Karlsruhe)

Die Bauleitung und Bauphase

Im Dezember 1978 startet der große Umbau. Trotz gründlicher Planung sollten jedoch mehr als zwei Jahre vergehen bis die rundum erneuerte und deutlich gewachsene Akademie eingeweiht wird. Alte Pläne und Bilder geben Zeugnis von dieser arbeitsintensiven Zeit. Professor Heners brachte dabei seine Erfahrungen bei Umbau- bzw. Neubauplanungen zahnärztlicher Abteilungen in Kiel und Homburg/Saar mit ein.

Resultat ist eine auf 1.850 Quadratmeter angewachsene Akademie. Das heißt das Institut hat sich in etwa verdreifacht. Es gibt vier Hörsäle statt nur bislang einem, 20 statt 12 Behandlungsplätze und eine kieferchirurgische Ambulanz. Die Grundrisse vom Karlsruher Architektenbüro Prosper Colling und Ernst Schneider zur Planung der Erweiterung und Renovierung der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe zeigen die realisierte Bauphase.

Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten kurz vor Abschluss der großen Renovierung der Zahnärztlichen Akademie in ihrer Samstagsausgabe vom 07. März 1981. Der Redakteur ist voller Bewunderung:

„Das von der Landes-Zahnärztekammer vom Land Baden-Württemberg als Träger der Akademie erworbene Gebäude in der Sophienstraße ist kaum wiederzuerkennen. Bibliothek und mehrere Besprechungszimmer ergänzen auf insgesamt 1850 Quadratmeter Nutzfläche, die auf neun Behandlungsräume und einen neuen OP-Saal angewachsenen Möglichkeiten der Akademie.“

 

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